Jump by Eve Silver

Jump by Eve Silver

Autor:Eve Silver
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783104027609
Herausgeber: S. Fischer Verlag
veröffentlicht: 2014-08-06T22:00:00+00:00


Kapitel 15

Die Schmerzen lassen mich rückwärts taumeln, bis ich an die kalte Felswand stoße.

»Miki!«, brüllt Tyrone irgendwo rechts von mir.

Ich lasse den Drow nicht aus den Augen. Es ist nur einer. Keine Unterstützung. Mir fallen Dinge an ihm auf, die mir bisher nicht aufgefallen sind, weil wir gegen so viele kämpften, dass ich nur Licht sah, mir nur der Angst bewusst war. Die leuchtende, glasartige Oberfläche der Drow-Körper … Als ich jetzt genauer hinsehe, glaube ich nicht mehr, dass das nackte Haut ist. Ich glaube, es ist eine Art Anzug, der den ganzen Körper bedeckt, mit Öffnungen für Augen und Mund. Nasenlöcher und Ohren sehe ich keine.

Mein erster Schuss ging daneben. Ich ziele erneut und schieße noch einmal. Der Drow steht reglos da, während die Schwärze aus meiner Waffe quillt; er wirkt starr vor Entsetzen. Mein Schuss trifft, die Dunkelheit verschlingt meinen Feind von den Füßen an aufwärts. Im letzten Augenblick fängt der Drow meinen Blick auf, und Schmerzen zerren an meinem Inneren. Dann ist er fort, vollständig verschluckt, und die quälenden Schmerzen lassen nach. Aber es kribbelt mich am ganzen Körper, genauso wie wenn einem ein Bein eingeschlafen ist und dann das Blut wieder hineinströmt.

»Miki!« Als ich auf ein Knie sacke, ist Luka neben mir, und Tyrone kommt dicht hinter ihm.

Ich sehe hoch. Jackson steht ein paar Schritte von mir entfernt, und wieder deutet seine Waffe auf die Stelle, an der vor Sekunden noch der Drow stand. Ich habe ihn ausgeschaltet, aber für den Fall, dass mir das nicht gelingen sollte, hat Jackson wieder einmal auf mich aufgepasst.

»Alles in Ordnung«, krächze ich, als Luka besorgt neben mir in die Hocke geht.

Er mustert mich unsicher, dann lächelt er matt. »Guter Schuss, aber die Punkte dafür werden von deinen Strafpunkten mehr als aufgefressen. Echt ätzend.«

Ich atme vorsichtig ein, und stechende Schmerzen durchzucken mich. Beim dritten Atemzug lassen sie bis auf ein dumpfes Pochen nach, eher wie Prellungen als wie Einstiche. Ich drehe das Handgelenk und sehe aufs Kon. Es ist noch größtenteils grün mit einem ganz leichten Gelbstich. Also nicht so schlimm.

Jackson kommt herüber und bleibt neben mir stehen. Dann streckt er die Hand aus, und als ich sie ergreife, zieht er mich hoch. Ganz kurz liegen seine Finger warm auf meiner Haut, dann lässt er los und tritt zurück. Kein tröstendes Wort, bloß diese allzu kurze Berührung.

»Ich werd’s überleben, danke der Nachfrage«, murre ich.

»Woher wusstest du, dass er da ist?«, fragt er beiläufig, aber ich habe den Eindruck, dass von meiner Antwort auf diese einfache Frage eine Menge abhängt.

»Ich wusste es einfach. Instinkt, schätze ich. Und als wir vorhin von der Gruppe angegriffen wurden, wusste ich auch, dass ich die Augen zumachen muss, bevor das Licht aufflammte, und ich wusste, dass ich zu Boden gehen muss, bevor der erste Schuss fiel.«

»Ich habe euch ja auch gesagt, dass ihr das machen sollt.«

»Ja, aber ich habe es schon getan, bevor du es gesagt hast. Je länger ich im Spiel bin, desto mehr scheinen meine Instinkte die Führung zu übernehmen.«

Darauf sagt er nichts, sondern nickt nur knapp.



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